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Wie Sie am besten Tabellen und Abbildungen erstellen

Sind einmal Ihre statistischen Analysen komplett, müssen Sie Ihre Daten und Ergebnisse für den Leser oder die Publikation zusammenfassen. Hierfür gibt es 3 Möglichkeiten:

  • Text
  • Tabellen
  • Abbildungen

Nicht alle Daten erfordern eine Tabelle oder Abbildung. Ein einfaches Ergebnis wird in einem einzelnen Satz zusammengefasst, in dem die Daten beiläufig erwähnt werden, z.B. „ Die Samenproduktion war für Pflanzen in der vollen Sonnenbestrahlung (52.3 +/- 6.8 Samen) höher als bei denen, die gefiltertem Licht ausgesetzt waren (14.7 +/-3.2 Samen, t=11.8, df = 55, p <0.001).
Tabellen zeigen Zahlen oder Text in Spalten, wobei jeder Spalte ein Titel gegeben wird. Verwenden Sie KEINE Tabelle, wenn Sie einen Trend oder ein Muster in Bezug auf Datensets darstellen möchten. Dies geht mit einer Abbildung wesentlich besser. Falls Sie die Populationsgröße und das Geschlechtsverhältnis für Ihre Studienpopulation bei einer Anzahl von Zentren gemäß einer Eigenschaft zeigen, und sich dabei auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Zentren konzentrieren möchten, dann wählen Sie eine Tabelle.
Aber wenn Sie das Geschlechtsverhältnis in Relation zu der Populationsgröße zeigen möchten, dann verwenden Sie besser eine Abbildung.
Abbildungen sind visuelle Präsentationen von Ergebnissen, inklusive Kurven, Diagrammen, Fotos, Zeichnungen, Schemata, Karten usw. Dabei sind Kurven am Verbreitesten. Sie zeigen Trends oder Muster von Beziehungen bzw. Relationen.
Jede im Text verwendete Tabelle und Abbildung muss eine Referenz im Text aufweisen, die aber bereits eine Aussage über den Inhalt der Tabelle bzw. der Abbildung in Relation zu der Fragestellung enthält:
„Stickstoffdünger erhöht signifikant die gesamte Sojabohnenbiomasse (p=0.05) unabhängig davon, ob Rhizobium an-oder abwesend ist (Tabelle 1).“
Dieser Satz ist aus mehreren Gründen gut geschrieben:

  • Das Ergebnis des Stickstoffdüngers ist prägnant dargestellt
  • Das Wort signifikant wird durch den statistischen Wahrscheinlichkeitswert begleitet (p=0.05)
  • Der wissenschaftliche Name Rhizobium ist kursiv geschrieben
  • Der Leser wird an eine Tabelle verwiesen, in der die untermauernden Daten gefunden werden können

Der Messwert – hier die Biomasse – ebenfalls erwähnt, denn Sie sollten auf jeden Falls die Messung angeben, die Sie durchführen.
Nehmen Sie nicht die gleichen Daten für eine Tabelle und für eine Abbildung! Am besten Daten immer in einer Tabelle darstellen, außer Sie würden zusätzlich visuelle Information aus einer Abbildung gewinnen.
Neben der Referenz im Text benötigt jede Tabelle und Abbildung eine Legende, welche die Informationen der Tabelle/Abbildung beschreibt.
Die Legende steht immer über der Tabelle, bei Abbildungen jedoch unter der Abbildung. Alle Tabellen und Abbildungen werden chronologisch durchnummeriert, d.h. Tabelle 1, Tabelle 2, Abbildung 1, Abbildung 2,usw.
Für die graphische Bearbeitung des Textes und seiner Tabellen und Abbildungen sowie für den vorgelagerten Schritt, die Daten zu erstellen, kann ein Lektorat herangezogen werden. Sollen die Ergebnisse international präsentiert werden, ist ein englisches Lektorat zu empfehlen.

Bilder und Grafiken – Abbildungen effektiv eingesetzt!

Die Verwendung von Abbildungen zur Darstellung von Entdeckungen hat in der Wissenschaft eine  lange Tradition. Im alten Ägypten und in Griechenland wurden immer wieder Zeichnungen eingesetzt, um Erkenntnisse und Fortschritte in der Astronomie, Geometrie, Landwirtschaft und Medizin aufzuzeigen.
Auch Galileo, der neben den Naturwissenschaften auch Bildende Kunst studiert hatte, verwendete seine eigenen Zeichnungen, um seine Entdeckungen zu kommunizieren.

Warum gerade Abbildungen in Form von Bildern, Grafiken?
Sie sind meist zuerst im Blickfeld der Herausgeber bei der Durchsicht der Publikation. Aber auch das Erste, was der Peer-Reviewer überprüft. Sie sind kein Dekoration, sondern sie vermitteln Fakten, Ideen, Zusammenhänge klarer und präziser als beschreibender Text.
Abbildungen sind ein mächtiges Instrument, um effektiv und effizient komplexe Informationen zu vermitteln und verhelfen der Zielgruppe, die Ziele und Ergebnisse zu verstehen.

Beachten Sie folgenden Grundsatz:
Designen Sie die Abbildungen für Ihre Zielgruppe, nicht für sich selbst!
Überlegen Sie genau, wer die Bilder und Grafiken sehen wird. Die Zielgruppe hat eventuell andere Hintergrundinformationen (breitere Leserschaft oder wissenschaftlich enger Kreis). Desweiteren existieren in allen Bereichen zusätzlich noch grafische Konventionen und Normen, die auch beachtet werden wollen.
Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Informationen, da viele wissenschaftliche Journale die Anzahl der Abbildungen begrenzen.
Nehmen Sie deshalb nur die wichtigsten Kennzahlen um Ihre Schüsselbotschaft darzustellen. Jedes Element der Abbildung sollte dazu beitragen und gleichzeitig klar visuell strukturiert sein. Denn die obere linke Ecke ist oft der natürliche Einstiegspunkt der Betrachtung. Der Blick geht dann von oben links nach rechts unten.
Gitter oder Raster können bei der Strukturierung hilfreich sein. Aber auch visuelle Kontraste können eingesetzt werden, indem die wichtigste Information durch Größe, Farbe oder Position betont wird. Verwenden Sie aber nicht mehrere visuelle Kontraste gleichzeitig, das verwirrt den Leser eher. Meistens ist ein visueller Kontrast völlig ausreichend.

Haben Sie die Grafik nun soweit fertig erstellt und strukturiert, fügen Sie den lesenswerten Text in einer gut leserlichen Form (sans-serif fonts wie Helvetica oder Arial verwenden) hinzu. Dabei müssen Sie auf den Kontrast achten – ein 70% Kontrast der Schrift zum Hintergrund ist ideal.
Vergessen Sie am Schluss nicht die Vorschriften für Journale bezüglich der Auflösung von Abbildungen (600 dpi sind meist das Minimum, besser 1200 dpi) einzuhalten.
Zur weiteren Orientierung ist es immer ratsam,  Bilder und Grafiken aus früheren Ausgaben der Journale Ihrer Wahl heranzuziehen.

Natürlich kann auch bei dieser Fragestellung der graphischen Bearbeitung aller Arten von Abbildungen jederzeit ein Lektorat (oder englisches Lektorat bei internationalen Publikationen) herangezogen werden.

Der Publikationszyklus eines Manuskriptes

Der wissenschaftliche Publikationszyklus kann in vier nacheinander erfolgende Ebenen aufgespalten werden:

  • Zeitzyklus
  • Erkenntnis- oder Wissenszyklus
  • Publikationszyklus
  • Zugriffszyklus

Diese vier Ebenen können wiederum zielgerichtet in unterschiedliche Subprozesse untergliedert werden, wobei jeder Subzyklus auf einen Prozess in den übergeordneten Zyklen zurückgreift und mit diesen verwoben ist. Der Zeitzyklus unterteilt den Wissensschaffungsprozess in vier Zeiteinheiten und ist Grundlage der weiteren Zyklen. Der Erkenntnis- und Wissenszyklus setzt sich zusammen aus

  • Entwicklung von Ideen
  • Diskussion von Ideen
  • Erste vorläufige Forschung
  • Wissenschaftliche (Vor-) Studien
  • Entschluss zum Peer Review
  • Generalisierung
  • Popularisierung
  • Formalisierung

Jeder dieser acht iterativen Schritte des Zeitzyklus führt gleichzeitig linear zu einem weiteren Schritt im Publikationszyklus:

  • Ideenentwicklung & Forschungstagebuch
  • Briefe, Memos, E-Mails & Forschungsförderung
  • Patente, Hypothesenverifikation und -falsifikation sowie Konferenzdiskussionsartikel
  • Technische Studien, Dissertationen, Thesen & Forschungsartikel
  • Artikel zur Veröffentlichung in einem Journal
  • Veröffentlichung in jährliche Reviews, Bücher & Enzyklopädien
  • Populärwissenschaftliche Zeitschriften, Bücher & Zeitungen
  • Text- und Studienbücher

Sind einer oder mehrere Schritte des Publikationszyklus erfolgreich absolviert worden, kann im Zugriffszyklus die weitere wissenschaftliche und allgemeingesellschaftliche Verbreitung und Verwertung in Angriff genommen werden. Diese basiert ebenso auf den vorherigen Schritten im Subprozess des Publikationszyklus und umfasst:

  • Keine Veröffentlichung oder Verbreitung
  • Beschränkte öffentliche Freigabe an einen vordefinierten Benutzerkreis
  • Patentierung oder Konferenzauftritt, Veröffentlichung in spezialisierten Datenbanken, Open Access Journals & Google Scholar
  • Spezialisierte Datenbanken oder Finanzierung bereitstellende Organisationen
  • Artikeldatenbanken oder Google Scholar
  • Bibliothekskataloge oder Google Books
  • Populärwissenschaftliche Datenbanken, Zeitungsdatenbanken oder Kataloge öffentlicher Bibliotheken

Um so eher ein wissenschaftliches und muttersprachliches Lektorat in diesen komplexen Prozess einbezogen wird, umso größer sind die Chancen, die nächste Stufe im Publikationsprozess zu erreichen.

Besonders der vierte und fünfte Schritt im Erkenntnis- und Wissenszyklus, die formale, inhaltliche und sprachliche Umsetzung der Ideen und Hypothesen, kann durch das Lektorat unterstützt werden. Während die ersten drei Schritte in der Regel ein mentales Konstrukt auf seine wissenschaftliche Bestandskraft und ökonometrischer Weiterverfolgungsrisiken beinhalten.

Neben diesen Aspekten kann ein Englisch Lektorat aber auch bei der Identifizierung von Finanzierungs- und Publikationsquellen behilflich sein.

Somit kann ein muttersprachlich spezialisiertes Lektorat, neben sprachlicher und stilistischer Aspekte, auch in den Zyklenprozess positiv verstärkend eingreifen.

Der Impact Factor

So wie jeder Wissenschaftler seine Forschung und Lehre einer wiederholenden Evaluation unterziehen darf, werden periodisch erscheinende wissenschaftliche Publikationen anhand ihrer Relevanz innerhalb der jeweiligen wissenschaftlichen Gemeinschaft  gemessen. Die Evaluation eines Journals erfolgt im wesentlichen durch zwei Faktoren:
•    Der von Thomson Reuters generierten Impact Factor  (IF)
•    Der von der Universität von Washington generierten Eigenfactor
Beide zusammen ermöglichen die multidimensionale Erfassung der Performance eines Journals.

Historisch gesehen, ist der Impact Factor aus einer Publikation von Eugene Garfield (1955) in Science über “Citation Indexes to Science” entstanden:  “A new Dimension in Documentation through Association of Ideas”. Diese Publikation befasste sich mit der Entwicklung eines Science Citation Indexes (SCI) und führte fünf Jahre später zur Entwicklung des Impact Factors (IF). Ursprüngliches Ziel des IF war eine Gewichtung der Auswahl von Publikationsorganen für den SCI. Der IF ist demzufolge ein Messparameter,  um die wissenschaftliche Relevanz und Reichweite eines Journals festzustellen. Viele Jahre später (1975) entwickelte Thomson Reuters noch den Journal Citation Report (JCR) als ein Teil des Science Citation Indexes (SCI) und des Social Science Citation Indexes (SSCI). Der JCR ist ein quantitatives Tool für das Ranking, die Evaluation, Kategorisierung und den Vergleich von Journalen.

Verwendete Messparameter zur Bewertung eines Journals sind:
•    Anzahl der absoluten Zitierungen
•    Anzahl von Abonnements
Kumulative Anzahl der veröffentlichten Artikel
•    Der Impact Factor

Jeder Messparameter besitzt seine eigene Struktur und Aussagekraft. Infolgedessen können die ermittelten Wertigkeiten starken Schwankungen unterliegen. Ein Journal mit relativ und auch absolut deutlich weniger Publikationen pro Jahr, kann einen wesentlich höheren IF besitzen als es die quantitative Anzahl der Publikationen oder Zitate von Artikeln erwarten lässt.

Über die Jahre hat sich eine eigene wissenschaftliche Disziplin  zur Messung der Publikationsrelevanz von Artikeln und Journalen etabliert und immer wieder weiterentwickelt. Im Jahre 2009 wurde die Messgröße des  Eigenfactors in den IF integriert. Somit wurde der Messparameter IF um folgende Punkte erweitert:
•    eine fünfjährige Betrachtungsperiode des Einflusses von Journalen
•    den Anteil an Selbstzitationen innerhalb eines Journals
•    als statistische Korrektur zur Bewertung des IF
•    eine grafische Darstellung
Damit entsteht eine multidimensionale Betrachtung des Ranking eines Publikationsorgans aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen.

Deshalb ist es auch nachvollziehbar, dass jeder Wissenschaftler gerne in einem Journal mit hohem IF publizieren möchte. Ein Lektorat mit all seinen Erfahrungen im Publikationsprozess  und Kenntnisse der Hintergründe kann die Chance, dass ein Wissenschaftler erfolgreich den Peer Review Prozess bei einem Journal mit hohem IF abschließt, wesentlich erhöhen.  Somit ist wieder eine Stufe auf der Leiter des wissenschaftlichen Rankings geschafft.

Schwachstelle für nicht-Muttersprachler

Wissenschaftliche Publikationen müssen zur Maximierung der Reichweite des Leserpotentials in Englisch verfasst werden. Nicht-muttersprachliche Autoren machen dabei natürlich eher Fehler bezüglich Grammatik, Satzkonstruktion und Sprachstil.
Aber nicht nur die umfassende sprachliche Korrektheit des Manuskripts steht auf dem Spiel, sondern auch die Leserlichkeit bzw. der Lesefluss. Warum ist der Lesefluss so ein wichtiges Kriterium? Beim wissenschaftlichen Vortrag hat der Zuhörer die Tendenz, den Vortrag erst mit Abschluss der Ausführungen zu verlassen. Aber ein gedrucktes Manuskript (sollte es trotz mangelhafter Leserlichkeit den Peer Review Prozess überstanden haben) kann von dem Leser jederzeit ad acta gelegt werden. Dann ist die gesamte Forschungsarbeit erfolglos und die Chance einer Zitierung vertan. Zudem wird der mögliche Impact Faktor einer Arbeit durch Mängel, die nicht in der wissenschaftlichen Forschungsqualität liegen, minimiert. In der Regel scheitern derartige Manuskripte jedoch bereits im Peer Review Verfahren und eine Wiedervorlage erscheint häufig unerreichbar.

Da Sprachen immer ihren eigenen Ursprung und Entwicklung haben und nicht einer universalen Transformationsgrammatik folgen, können syntaktische, grammatikalische und konstruktive Ausnahmen nur von Muttersprachlern identifiziert und beachtet werden. Zwar gibt es, insbesondere im anglo-amerikanischen Raum, Schreibkurse für Studenten, diese können aber das strukturelle Problem der Nicht-Muttersprachler, auch nach dem Studienabschluss, nicht überwinden. Eingeschliffene Ungenauigkeiten und Abweichungen von Syntax und Grammatik sind aufgrund mangelnder Kenntnis der Tiefenstruktur der Sprache oft nicht mehr korrigierbar.

Hinzu kommt, dass durch Konzentration auf den wissenschaftlichen Inhalt häufig die Eleganz in der Formulierung auf der Strecke bleibt. Andererseits führt aber die gleichzeitige Konzentration des Autors auf inhaltliche/wissenschaftliche und formale/sprachliche Aspekte einer wissenschaftlichen Arbeit oft zu qualitativen Abstrichen in beiden Bereichen. Deshalb ist es ratsam, sich als Autor auf seine Stärken – den wissenschaftlichen Aspekt – zu konzentrieren und den formalen/sprachlichen Teil an professionelle Lektoren zu delegieren. Ein Lektorat mit muttersprachlichen Lektoren kann durch einen zweiten und dritten Blick auf den Text die formalen und inhaltlichen Schwächen eines Manuskripts deutlich verringern. Ein solches durch Muttersprachler durchgeführtes Korrektorat eines für einen Peer Review Prozess bestimmten Manuskriptes wirkt sich entscheidend auf die Leserlichkeit und den Sprachstil aus.

Damit können die Erfolgschancen, die zur Publikation führen, vielleicht gerade um das entscheidende Quantum gesteigert werden, um den Prozess für sich zu entscheiden. Ein Korrektorat sollte aber nicht nur von einem Muttersprachler, sondern auch von einer fachlich für die jeweilige wissenschaftliche Forschungsrichtung qualifizierten Person durchgeführt werden. Durch den fachlichen Review fließen zusätzlich noch die von den Lektoren wissenschaftlicher und organisatorischer – oft langjährigen – Erfahrungen mit ein. Dies gibt dem Autor doppelte Sicherheit (fachliches und sprachliches Feedback!) und steigert die Publikationschance.