Archiv für den Autor: admin

Schreiben und schreiben lassen: Nicht immer hat der Autor wirklich mitgeforscht

Ein Ehrenautor erscheint trotz geringerscientific-authorship Leistung als Autor eines Papers, ein Ghostwriter verzichtet trotz substantiellen Beiträgen auf eine Nennung. Wie oft stimmen eigentlich die Namen auf dem Paper mit denen auf dem Laborkittel überein?

Gefährliche Geisterhand

Ghostwriter tauchen eher bei Arbeiten auf, die der akademischen Qualifizierung dienen. Sie erlauben es, sich von der lästigen Leistungspflicht freizukaufen (nämlich für eine vollständige Doktorarbeit zum Preis von etwa 25.000 Euro). Mit dem zunehmenden Einsatz von Antiplagiatssoftwares wird die Problematik in diesem Segment künftig eher noch zunehmen. In Papers, Artikeln und Konferenzbeiträgen geht es nur zweitrangig um Geld. Besonders in den Fachgebieten der Pharmazie und Medizin wird der wahre Autor bisweilen vertuscht, um Interessenskonflikte zu verheimlichen, etwa wenn gewinnorientierte Pharmafirmen in einer Studie mitmischen. Geld fließt dann mitunter in die entgegengesetzte Richtung: Vom Schreibenden zum „Autor“, der seinen Namen zur Verfügung stellt, um Objektivität vorzutäuschen. Um so gefährlicher und potentiell schädlicher sind die Vorfälle hier, zur ethischen Dimension kommt eine legale. Aus einer Umfrage der New York Times geht hervor, dass bis zu 10% der Artikel in prestigeträchtigen Medizinjournals von dieser Form des Betrugs betroffen sind. Schockierend!

Unehrenhaft hinters Licht geführt

Ein Ehren- oder Gastautor kommt hingegen zum Einsatz, wenn aus einem Namen oder einer Position Vorteile gezogen werden können. Oft werden Vorsteher von Forschungsstätten oder Instituten in Werken, die aus ihrer Einrichtung kommen, fast schon standardmäßig als Autor aufgeführt, selbst wenn sie an einem bestimmten Projekt nur am Rande beteiligt waren. Ihre Publikationsliste verlängert sich dadurch, das Paper wird ernster genommen. Win-win? Die Konsequenzen sind hier zwar weniger gravierend als beim Einsatz eines Ghostwriters. Als harmlosen Gefallen, der einem verdienten Kollegen getan wird, womit das Phänomen bisweilen gerechtfertigt wird, darf es aber sicherlich nicht durchgehen. Nehmen beispielsweise Reviewer an, dass ein prominenter Vertreter des Faches die Daten und Schlüsse bereits gutgeheißen hat, so arbeiten sie möglicherweise weniger genau. Die Ehrenautorschaft scheint noch geläufiger zu sein als der Einsatz eines Ghostwriters, geben doch in einer weiteren Umfrage (ebenfalls im Bereich der Medizin) doppelt so viele Autoren an, auf diese List zurückzugreifen. Bei Artikeln mit neuen Forschungserkenntnissen (also unter Ausschluss von Metastudien, Kommentaren, etc.) tritt dieses Fehlverhalten sogar bei jedem vierten Artikel auf! Kein Wunder zweigt sich ein enger Personenkreis von unter einem Prozent der weltweit aktiven Forscher für 40% der veröffentlichten Papers mitverantwortlich! Während Ghostwriter in den letzten Jahren seltener geworden sind, lassen die Daten bei Ehrenautoren leider keine abnehmende Tendenz erkennen.

Stopp, bevor es zu spät ist!

Höchste Zeit, die Problematik anzugehen. Viele Journals haben explizite Formulierungen über die nötige Ehrlichkeit im Bezug auf genannte Autoren in ihre Verträge und Geschäftsbedingungen aufgenommen, einige verwenden Zeit und Energie auf die Überprüfung und Durchsetzung. Ghostwriting kommt bereits zunehmend seltener vor, zumindest bei Artikeln mit Peer Reivew. Vorstellbar ist, dass ein potentieller großer Gerichtsfall diese Entwicklung beschleunigen würde. Auch im Zusammenhang mit Gast- und Ehrenautoren sind prominente Skandale denkbar. Man stelle sich vor, in einem Artikel, der beispielsweise einen Nobelpreisträger als Autor nennt, würden signifikante Mängel festgestellt. Dass die Selbstregulierung der akademischen Gemeinde Wirkung zeigt, bevor solche Szenarien eintreten, kann gegenwärtig leider nur gehofft werden.

Wie viel sollte ein Autor für die Publikation seines Artikels bezahlen?

Forschungsresultreal cost of scientific publishingate zu erzielen kostet Schweiß und Tränen, sie an den Mann zu bringen kostet harte Euros. Wenn Journals Kostendeckung und Profit durch Verkaufsgebühren erzielen, dann befinden sich Käufer in einer schwachen Verhandlungsposition. Bibliotheken haben den Auftrag, die wichtigste Forschung zugänglich zu machen und haben daher bei der Kaufentscheidung wenig Freiheit. Hinzu kommt die Bündelung von Titeln, die es oft unmöglich macht, auf einzelne Journals zu verzichten. Entsprechende Vertragsklauseln verbieten es Käufern üblicherweise, Einkaufspreise publik zu machen. In diesem intransparenten und wenig offenen Markt sind die Grenzen der Preissetzung erst da erreicht, wo Verlage Boykotte und koordinierte Aktionen gegen sich provozieren. Beim Open Access Konzept hat der Autor hingegen die Möglichkeit, die Publikationsgebühr und die Leistung (in Form von Prestige, Impact Factor oder Breite und Qualität der Leserschaft) gegeneinander abzuwägen. Wie viel sollte also ein Autor bezahlen? Auf wie viele Euro pro Artikel kommt man mit der Formel „Kosten plus ein Bisschen“?

Bei einem Journal gehen zahlreiche Artikel ein. Die Redaktion muss Zeit aufwenden, um eine Auswahl zu treffen, auf Plagiate zu prüfen und anschließend den Review Prozess zu organisieren. Die kostenlos erstellten Gutachten und Kommentare müssen durchgegangen und Änderungen mit dem Autor koordiniert werden. Dieser Prozess verursacht bei klassischen Journals etwa 40% der Kosten, bei schlanker strukturierten Open Access Onlinejournals sind es 60%. Hinzu kommen Aufwände für Layout, je nach Format für Druck, Serverplatz (oder beides), Archivierung, Administration, Verkauf und Marketing. Was kostet das pro veröffentlichten Artikel? Laut einer informellen Umfrage liegt die Antwort irgendwo zwischen 250 Euro im Fall von Ubiquity Press und 35.000 Euro bei Nature.

Nein, kein Druckfehler. Laut eigenen Aussagen arbeiten einige Titel tatsächlich 140 mal günstiger, als andere.

Angesichts der Geheimniskrämerei von profitorientierten akademischen Verlagen und den folglich spärlichen Informationen über ihre Kostenstrukturen wollen wir uns einige Kostenindikatoren ansehen:

  • Die Max-Planck-Gesellschaft bestreitet mit einem jährlichen Budget von 1,5 Milliarden Euro ihre gesamten Aktivitäten (nicht nur die reine Forschung) und bringt im selben Zeitraum über 15.000 publizierte Artikel hervor. Dies ergibt eine Obergrenze von 100.000 Euro Durchschnittskosten pro Artikel. Können und sollen die Auslagen für die Publikation tatsächlich einen Drittel des Forschungsbudgets betragen?
  • Bei 12 Artikeln pro Ausgabe entstehen der Nature Publishing Group Kosten von 420.000 Euro. Die teuerste Art von nichtakademischen Magazinen, nämlich jene, die auf investigativen Journalismus konzentriert sind, kosten in der Herstellung etwa 850.000 Euro pro Ausgabe. Ein weiterer Zeitschriftentypus kann Inhalte günstiger (jedoch nicht kostenlos) einkaufen: Kommunikationsmittel von NGOs. Publikationen dieser Kategorie übernehmen ähnliche Aufgaben wie akademische Zeitschriften: Koordination, Layout, Druck und Administration. Bei einem mit Nature vergleichbaren Seitenumfang und Hochglanzauftritt beträgt das Budget hier etwa 250.000 Euro. Angesichts ihrer Aufgaben scheinen sich die Topjournals auf dieser Kostenskala nicht sehr günstig zu positionieren.
  • arXiv.org vertritt ein alternatives Review Modell, bei dem nicht von einer Redaktion ernannte Personen, sondern die Leser selbst die Rolle der Kritiker und Kommentatoren übernehmen. Einen Artikel ohne vorheriges, formales Review hier zu veröffentlichen, verursacht Kosten von etwa 5 Euro pro Artikel.
  • Viele Open Access Titel haben neben den Veröffentlichungsgebühren noch andere Einnahmequellen, einige erheben vom Autor keinen finanziellen Beitrag. Ihre Preise können deshalb nur als untere Grenze für die wahren Kosten dienen. Dennoch: Die teuersten Open Access Journals verlangen Gebühren von ca. 3.500 Euro pro Artikel. Von fünfstelligen Beträgen ist bislang nichts bekannt!

Elitejournals rechtfertigen höhere Kosten und höhere Verkaufspreise mit mehr Artikeln, die erst nach dem Peer Review abgelehnt werden. Dadurch wird das Journal teurer, gleichzeitig steigt aber die Qualität und die Exklusivität. Hinzu kommen einige Zusatzleistungen wie Kommentare, News oder andere Rubriken in den Heften, sowie die Premiumqualität von Layout und Druck. Ob hinter den hohen Kosten aber wirklich primär zusätzliche Leistungen stehen, bleibt fragwürdig. Exorbitante Margen und ineffiziente Abläufe scheinen wahrscheinlichere Preistreiber. Ebenso bleibt fragwürdig, ob die Zusatzleistungen überhaupt gefragt sind. Im Mindesten lässt sich sagen, dass Open Access Journals mit niedrigen Gebühren nicht zwingend schlechtere Journals sind. Autoren, die bereit sind, sich den Bedingungen von Open Access zu stellen, seien angehalten, sich sehr genau zu überlegen, welche Angebote in der schönen neuen Journalwelt das bieten, was sie wirklich suchen und brauchen. Und was es kostet.

Peer Review im Schnelldurchgang: Mehr Effizienz, weniger Qualität oder Abzockerei?

peer_reviewPeer Review ist praktisch synonym mit dem Vorgang des akademischen Publizierens selbst. Folglich werden die Schwächen der aktuellen Praxis oft hier geortet. Das System scheint keiner Seite wirklich gerecht zu werden: Die Reviewer stehen unter erheblichem Zeitdruck. Retuschierte Daten und schludrig durchgeführte Experimente gehen immer häufiger in Druck, was an den Qualitätsstandards zweifeln lässt. Autoren warten Monate, manchmal über ein Jahr auf das Urteil der Fachjury. Der wissenschaftliche Fortschritt wird unverhältnismäßig verzögert, zudem kommt es öfter als nötig dazu, dass an Fragen gearbeitet wird, deren Antworten andernorts bereits als Manuskript vorliegen. Dennoch sagen 91% der Autoren, dass ihr zuletzt publizierter Artikel durch die Rückmeldungen der Kollegen verbessert werden konnte. Letztlich ist das Peer Review System alternativlos.

Modifikationen und Optimierungen

Eine Variation davon besteht in einer Art interaktivem Urteil nach der Publikation. Dabei können Leser eines Artikels diesen kommentieren und damit die Arbeit der Reviewer ergänzen oder ersetzten. Eine anderer Ansatz geht davon aus, dass Reviewer eher die Möglichkeit haben, die nötige Zeit zu investieren, wenn sie für ihre Arbeit bezahlt werden. Eine dritte Option basiert darauf, dass abgelehnte Artikel meist bei einem zweiten Journal eingereicht werden, wo sie ein erneutes Review durchlaufen. Einige Verlagshäuser versuchen daher momentan, gesammelte Kommentare zwischen verschiedenen Journals des eigenen Hauses wiederverwertbar zu machen. Eine weitere Möglichkeit konzentriert sich darauf, den gesamten Ablauf effizienter zu gestalten und aus der binären Ja/Nein-Entscheidung der Redaktoren eine Triage zu machen. Die Rede ist von einem selektiv beschleunigten Review im sogenannten „Fast Track“.

So geht es 4-mal schneller

Dabei besteht die Option, einen Artikel abzulehnen, ihn nach dem normalen, eher schwerfälligen Prozess zu veröffentlichen, oder aber ihm besondere Priorität einzuräumen um ihn schneller zu veröffentlichen. Oft lässt sich die Dauer von der Einreichung bis zum Druck (oder der elektronischen Veröffentlichung) auf einen Drittel oder sogar einen Viertel der normalen Zeitspanne verkürzten. Dies wird möglich gemacht, indem einige Artikel zuoberst auf dem Tisch der Reviewer landen, indem diesen weniger Zeit eingeräumt wird, und indem Druckseiten vorzeitig reserviert werden. Um Artikel für diese Spezialbehandlung zu küren, gibt es zwei Möglichkeiten. Einige Journals, darunter Nature, entscheiden sich, die Presse bei sehr brisanten Themen oder besonders gehaltvoller Forschung eher anzuwerfen. Häufiger aber bieten Verlage diese Option zum Verkauf an. Gegen ein Gebühr lässt sich dann der Artikel noch vor dem Bewerbungsverfahren für die anvisierte Professur in Händen halten. Bei Journals, die eine Publikationsgebühr vom Autor verlangen, steigt diese bei „Expressbestellung“ üblicherweise um etwa 25%.

Schneller, nicht schlechter

Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob unter erhöhtem Zeitdruck überhaupt noch eine sinnvolle Überprüfung der Inhalte möglich ist, und ob durch die Beschleunigung die Probleme der Reviewer nicht noch akzentuiert werden. Anekdotisch gibt es keine Hinweise auf eine weniger gute Überprüfung von Fast Track Artikeln, der Anteil von nach dem Review abgelehnten Artikeln bewegt sich im normalen Rahmen. Der Nobelpreis für Physik des Jahres 2001 wurde aufgrund eines Papers verliehen, das seinen Review in nur zwei Tagen durchlaufen hat! Eine wirklich systematische Untersuchung zum Thema steht aber noch aus. Sicher ist, dass der Prozentsatz von Artikeln, denen eine Sonderbehandlung zukommen kann, per Definition eine Obergrenze hat. Klar ist auch, dass zwar die Problematik des Autors, nicht aber die des Reviewers angegangen wird. Fast Track Reviews machen in gewissen Situationen Sinn. Auf der Suche nach einer umfänglichen und grundsätzlichen Verbesserung des Systems sind aber die anderen genannten Optionen erfolgversprechendere Kandierten.

Wer fördert was? Grundlegendes zum Thema Fördergelder

foerdermittelDer Einsatz von Drittmitteln ist im deutschsprachigen Raum stärker verankert als in anderen Ländern, bestreiten Universitäten damit doch einen Viertel ihrer Budgets. Entsprechend bildet die Suche nach dem richtigen Förderer und das Zusammenstellen der entsprechenden Anträge für Fördergelder einen substantiellen Teil eines Projekts. Um optimale Ergebnisse zu garantieren, sollten diese Arbeiten nicht als lästiger Administrationsaufwand, sondern als integraler Teil der Forschung gesehen werden. Als das Planungstool und die Quelle von Feedback, die sie sind. Die Monate, die in einen Antrag investiert werden müssen, sind alles andere als verlorene Zeit!

In Deutschland ist die Förderlandschaft stark föderal geprägt. Zu Initiativen der Länder kommen Programme des Bundes und der Europäischen Union. Stiftungen sind weitere Quellen, jeder fünfte Drittmittel-Euro stammt zudem von privaten Unternehmen. Einige Träger unterstützen nur sehr langfristig angelegte Projekte, andere nur anwendungsorientierte, einige haben fixe Mindest- oder Maximalbeträge und selbstverständlich gibt es eine Segmentierung nach Fachrichtungen. Es mag anspruchsvoll und bisweilen entmutigend sein, sich auf die Suche nach dem richtigen Fördertopf zu begeben. Nicht aus den Augen verlieren, dass dafür wirklich passgenaue Lösungen und fachkundige, seriöse Evaluationsresultate herausspringen können!

Vor diesem Hintergrund haben viele deutsche Unis ein professionelles System entwickelt, um effizient durch die Förderlandschaft zu navigieren. Eine entsprechende Anlaufstelle am eigenen Institut oder der Universität kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg eines Antrags ausmachen. Diese Stelle gibt Tipps zu geeigneten Trägern und deren Bedingungen und Anforderungen, überprüft Anträge und leistet administrative Unterstützung. Denn wer denkt, mit dem Aufspüren des optimalen Fördertopfs sei der wichtigste Schritt getan, der hat verloren! Die Anforderungen an Anträge, den Antragsprozess und die Ziele des Förderers zu verstehen sind unerlässliche Schritte zum Erfolg.

Welcher Topf ist für mich?

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG zeigt sich für etwa einen Drittel der Fördergelder verantwortlich. Sie widmet sich allen Feldern der Wissenschaft und fördert einzelne Forscher ebenso wie koordinierte Projekte. Aufgrund dieser Flexibilität ist die DFG in vielen Fällen die offensichtlichste und erfolgversprechendste erste Anlaufstelle für potentielle Antragsteller. Über das ausgeklügelte Evaluationsverfahren werden gezielt leicht zugängliche und transparente Informationen bereitgestellt, was eine echte Erleichterung bei der Planung bedeutet.

Über ein ähnliches Budget verfügt die Forschungsförderung von Bund und Ländern. Diese Mittel fließen durch die entsprechenden Ministerien, welche nicht nur Institute finanzieren, sonder auch externe Projekte unterstützen. Die Schwerpunkte differieren selbstverständlich von Land zu Land und verschieben sich über die Zeit, Anforderungen sind alles andere als einheitlich. Hier beginnt für viele, insbesondere jüngere Forscher, der Blindflug. Wer sich nicht auf eine dezidierte Anlaufstelle oder einen erfahrenen Mentor verlassen kann, tut gut daran, genügend Zeit in die Recherche zu investieren. Der Förderkatalog des Bundes bietet eine Orientierungshilfe. Für spezifische Länder- und Fächerkombinationen bieten auch die betreffenden Ministerien meist wertvolle Informationen.

Wer in der glücklichen Lage ist, in einem Themengebiet zu arbeiten, für welches substantielles Interesse aus der Wirtschaft besteht, dem stehen zusätzliche Türen offen. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen bietet neben der Finanzierung gewichtige Vorteile in puncto Expertise und Praxisbezug. Einschlägige Firmen sind in aller Regel bekannt. Ihre Anforderungen, Arbeitsweisen und Verfahren sind jedoch so unterschiedlich wie die Unternehmen selbst.

Die EU stellt Deutschland nur knapp weniger Forschungsgelder zur Verfügung als die Privatunternehmen. Ähnlich wie bei den nationalen Stellen der öffentlichen Hand führen verschiedene politische Ziele auch hier zu einer großen Vielfalt an Themenschwerpunkten, unterstützten Projekttypen und Anforderungen. Beim European Research Council ERC laufen die entsprechenden Anstrengungen zusammen. Hier sind auch relevante Informationen verfügbar.

Stiftungen bilden zwar die bescheidenste Kategorie von Förderern, sie sind jedoch oft wichtige Anlaufstellen für Projekte, die hohen Qualitätsansprüchen genügen, jedoch thematisch schwierig unterzubringen sind. Wie auch bei den Unternehmen ist die Palette an Themen und Fachgebieten naturgemäß extrem breit und wiederum gilt: Am eigenen Institut sind die betreffenden Stellen üblicherweise bekannt. Soviel Rat wie möglich einholen!

Nicht entmutigen lassen!

Im Hinblick auf spätere Forschungsprojekte ist es lohnenswert, sich jeweils genau klar zu machen, welche Förderer etwa einen Fachartikel ermöglicht haben, oder wer hinter der Finanzierung einer Konferenz steht. Unersetzlich ist natürlich auch der Austausch mit Kollegen im jeweiligen Fachbereich. Solche Vorbereitungen vereinfachen die Planung der eigenen Forschung, die finanziert werden will, enorm. Geht es dann um ein konkretes Projekt, sollte man sich angesichts der unübersichtlichen Förderlandschaft soviel Rat wie möglich von Mentoren oder anderen Kollegen einholen. Im Optimalfall steht eine spezielle Anlaufstelle für die Drittmittelakquise zur Verfügung. Ein Antrag auf Förderung und die Vorbereitungen dazu erfordern einen hohen Einsatz von Zeit und Energie. Wer bei der Suche nach dem passenden Fördertopf seine Hausaufgaben nicht macht, der wird dafür bei der Antragstellung büßen. Führen Sie sich Ihre Prioritäten bei der Planung ganz klar vor Augen und finden Sie Strategien, um am Ball zu bleiben, auch wenn die erforderliche Recherche nicht zu Ihren Lieblingsaufgaben gehört und die Zeit drängt!

6 Gründe weshalb ein Ghostwriter unter Ihrer Würde ist

Zeit ist Geld, fbuying-research-paperolglich kann Zeit mit Geld erkauft werden und Geld haben Sie nun mal gerade mehr als Zeit. Also können Sie den immer noch nicht fertiggestellten Artikel, die anstehende Seminararbeit, den lästigen Bericht doch einfach bei einem Ghostwriter einkaufen, jetzt wo Sie ja gerade so unter Zeitdruck stehen, oder? Nur dieses eine Mal? NEIN, selbstverständlich nicht! Vielleicht nur den einen Abschnitt? Nur die Daten etwas aufbereiten? N-E-I-N! Niemals!

Zum einen gibt es dafür den erhobenen Zeigefinger. Sie wissen das natürlich. In der Wissenschaft sind die Anreize anders gesetzt als in der Wirtschaft. Es geht nicht um Profit und Boni sondern um Fortschritt und Prestige. Wird dies plötzlich gegen Geld aufgewogen, steht das ganze System in Frage. Lassen wir die zweifelhafte Ethik aber spaßeshalber mal außer Acht, so gibt es trotzdem genügend Gründe, sich aufs eigene Sitzleder zu verlassen, anstatt auf die Gesäßtasche mit dem Geldbeutel.

Sie wollen Geld, Zeit und Effizient ins Spiel bringen? Geht es um Plagiate in veröffentlichten Arbeiten, so können diese noch nach Jahren entdeckt werden, vielleicht wenn ein neuer Karrierehöhepunkt Sie ins Scheinwerferlicht rückt, wenn eine neue Softwaregeneration zur Überprüfung entwickelt wurde, oder im Zusammenhang mit einem zufälligen Medienskandal. Werden Sie entdeckt, dann war es das natürlich mit der akademischen Laufbahn. Wenn Sie in der Folge dieses Karriereknicks vom Medianeinkommen eines promovierten Akademikers auf das Medianeinkommen des Durchschnittsbürgers fallen, entgehen Ihnen monatlich 1’600 Euro. Stehen Sie in der Mitte Ihrer Karriere, so setzen Sie knapp 300’000 Euro aufs Spiel. Lohnt sich das?

Die Qualität, die die bestellte Arbeit haben wird, entspricht nicht dem, was Sie selbst hätten leisten können. Der gewählte Schreiberling hat nicht die exakt selbe Spezialisierung wie Sie, hält sich möglicherweise schon seit Jahren nicht mehr auf dem Laufenden und hat nicht dieselben Ressourcen zur Verfügung. Die resultierenden Wissenslücken sollten Sie nervös machen. Wäre der Ghostwriter tatsächlich von Ihrem akademischen Kaliber, würde er dann nicht gerade an der eigenen Karriere feilen?

Dazu kommt, dass Sie sich auf eine mehr oder weniger kriminelle Organisation einlassen müssen. Nicht die beruhigendste Situation, in die man sich  kann. Welche Sicherheit haben Sie schon, dass das bestellte Plagiat nicht selbst zumindest teilweise aus Plagiaten besteht? Der Ghostwriter hat auf jeden Fall Anreize, Gedankengänge oder Textstellen mehrfach zu verkaufen.

Wenn Sie sich professionell mit Forschung beschäftigen möchten, aber keine Zeit zum forschen haben, dann ist es wahrscheinlich an der Zeit, Ihre Situation grundsätzlich zu überdenken. Wo können Sie Änderungen vornehmen? Lassen sich Doktoranden, wissenschaftliche Mitarbeiter oder Masterstudenten besser in Ihre Arbeit einbinden? Können administrative Abläufe effizienter gestaltet werden? Kann man sich für gewisse Aufgaben mit Kollegen zusammenschließen? Lassen Sie nichts unversucht, um Zeit für Ihre Kernaufgabe zu finden!

Und letztlich: mal im Ernst! Wollen Sie sich tatsächlich um die Erkenntnisse, die Befriedigung und die Einflussnahme bringen, die mit der Arbeit einher gehen, die Sie vermeiden wollen? Natürlich nicht! Wieso sonst hätten Sie sich für Ihr Karriereziel entschieden?

Jetzt, wo Sie den Kopf frei von Gedanken an Mogeleien haben, stehen womöglich einige Nachtschichten an. Nehmen Sie sich ruhig noch eine Minute Zeit, um sich in Erinnerung zu rufen , wieso Sie sich für diese Laufbahn entschieden haben. Machen Sie sich ein geistiges Bild vom Beitrag, den Sie mit ihrer Arbeit zu Ihrem Forschungsfeld leisten können. Sicherlich verschanzen Sie sich mit mehr Freude im Labor oder Büro, als dass Sie sich mit zwielichtigen Gestalten im Internet beschäftigen!