Die Verwendung von Abbildungen zur Darstellung von Entdeckungen hat in der Wissenschaft eine lange Tradition. Im alten Ägypten und in Griechenland wurden immer wieder Zeichnungen eingesetzt, um Erkenntnisse und Fortschritte in der Astronomie, Geometrie, Landwirtschaft und Medizin aufzuzeigen.
Auch Galileo, der neben den Naturwissenschaften auch Bildende Kunst studiert hatte, verwendete seine eigenen Zeichnungen, um seine Entdeckungen zu kommunizieren.
Warum gerade Abbildungen in Form von Bildern, Grafiken?
Sie sind meist zuerst im Blickfeld der Herausgeber bei der Durchsicht der Publikation. Aber auch das Erste, was der Peer-Reviewer überprüft. Sie sind kein Dekoration, sondern sie vermitteln Fakten, Ideen, Zusammenhänge klarer und präziser als beschreibender Text.
Abbildungen sind ein mächtiges Instrument, um effektiv und effizient komplexe Informationen zu vermitteln und verhelfen der Zielgruppe, die Ziele und Ergebnisse zu verstehen.
Beachten Sie folgenden Grundsatz:
Designen Sie die Abbildungen für Ihre Zielgruppe, nicht für sich selbst!
Überlegen Sie genau, wer die Bilder und Grafiken sehen wird. Die Zielgruppe hat eventuell andere Hintergrundinformationen (breitere Leserschaft oder wissenschaftlich enger Kreis). Desweiteren existieren in allen Bereichen zusätzlich noch grafische Konventionen und Normen, die auch beachtet werden wollen.
Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Informationen, da viele wissenschaftliche Journale die Anzahl der Abbildungen begrenzen.
Nehmen Sie deshalb nur die wichtigsten Kennzahlen um Ihre Schüsselbotschaft darzustellen. Jedes Element der Abbildung sollte dazu beitragen und gleichzeitig klar visuell strukturiert sein. Denn die obere linke Ecke ist oft der natürliche Einstiegspunkt der Betrachtung. Der Blick geht dann von oben links nach rechts unten.
Gitter oder Raster können bei der Strukturierung hilfreich sein. Aber auch visuelle Kontraste können eingesetzt werden, indem die wichtigste Information durch Größe, Farbe oder Position betont wird. Verwenden Sie aber nicht mehrere visuelle Kontraste gleichzeitig, das verwirrt den Leser eher. Meistens ist ein visueller Kontrast völlig ausreichend.
Haben Sie die Grafik nun soweit fertig erstellt und strukturiert, fügen Sie den lesenswerten Text in einer gut leserlichen Form (sans-serif fonts wie Helvetica oder Arial verwenden) hinzu. Dabei müssen Sie auf den Kontrast achten – ein 70% Kontrast der Schrift zum Hintergrund ist ideal.
Vergessen Sie am Schluss nicht die Vorschriften für Journale bezüglich der Auflösung von Abbildungen (600 dpi sind meist das Minimum, besser 1200 dpi) einzuhalten.
Zur weiteren Orientierung ist es immer ratsam, Bilder und Grafiken aus früheren Ausgaben der Journale Ihrer Wahl heranzuziehen.
Natürlich kann auch bei dieser Fragestellung der graphischen Bearbeitung aller Arten von Abbildungen jederzeit ein Lektorat (oder englisches Lektorat bei internationalen Publikationen) herangezogen werden.