Aus der Katgorie: Forschung und Schreiben

Was versteckt sich hinter SCI, JCR, ISI und IF?

Jeder, der wissenschaftliche Artikel publiziert, kennt die Abkürzungen SCI, JCR, ISI und IF oder hat sie zumindest schon einmal irgendwo gelesen. Was diese Abkürzungen genau bedeuten und auf wessen Wirken sie zurückzuführen sind, das wollen wir hier kurz erläutern. Sämtliche Begriffe hinter diesen Abkürzungen gehen auf den Informationswissenschaftler Eugene Garfield zurück, der in einem Science Artikel im Jahre 1955 erstmals die Idee für einen Zitationsindex in den Wissenschaften publiziert.

Schon einige Jahre später setzt Garfield seine Idee, die zum Impact Factor (IF) wissenschaftlicher Magazine führte, mit der Gründung des Institute for Science Information (ISI) in Philadelphia, USA, in die Realität um. Das ISI, heute Teil der Unternehmensgruppe Thomson Reuters, stellt wissenschaftlichen Institutionen und Wissenschaftslektoraten eine Reihe von Services zur Verfügung und erwirtschaftet so einen jährlichen Umsatz von mehr als 200 Mio. US-Dollar. Da die Nutzung der einzelnen Tools nicht gerade billig ist, nutzen Autoren und Autorinnen häufig die Dienste eines Wissenschaftslektorats, um auf diese Weise relativ günstig in den Genuss der ISI Werkzeuge zu gelangen.

Neben dem Korrekturlesen in Englisch kann man das Lektorat gleich noch mit einer Zeitschriftenanalyse beauftragen, um das optimale Journal mit den besten Aussichten auf Publikation und Ansehen ausfindig zu machen. Mit dem ersten Produkt „Current Contents“, einer Datenbank, die später zum Science Citation Index (SCI) verfeinert wird, legte Garfield den Grundstein zur „Objektivierung“ wissenschaftlicher Forschung. Während Current Contents einen schnellen Überblick über die aktuellen Veröffentlichungen aller vom Institute for Science Information (ISI) erfassten wissenschaftlichen Zeitschriften ermöglicht, lassen sich mit dem Science Citation Index (SCI) umfassende Literaturrecherchen nach Keywörtern, Sachgebieten und Autoren durchführen.

Das Problem der adäquaten Auswahl von Zeitschriften für eine Auswertung im SCI löste Garfield schließlich mit der Einführung des Impact Factor, der durch eine simple Rechenoperation ermittelt wird. Die Zahl der Zitierungen eines Magazins in einem Jahr wird durch die Anzahl der publizierten Artikel in den zwei vorangegangenen Jahren dividiert. Zu beachten ist, dass dabei nur Zitierungen von Beiträgen Berücksichtigung finden, die in den beiden Jahren vor dem Indexjahr erschienen sind. Der Impact Factor hängt zudem stark von der Zitierfreudigkeit einer Disziplin ab, und da auch Selbstzitate gezählt werden, ist er nicht ganz frei von Manipulation.

Erst Anfang der 70er Jahre nutzte das ISI die Kennzahlen wissenschaftlicher Zeitschriften auch kommerziell, was in der Einführung der Journal Citation Reports (JCR) im Jahre 1976 zu Ausdruck kommt. Die “JCR Science Edition” und “JCR Social Sciences Edition” werden über Microfiche, CD-ROM und natürlich über das Internet vertrieben.

Die JCRs geben einmal jährlich einen Überblick über verschiedene informetrische Kennzahlen. Darunter fallen die Zitatationsrate, der Impact Factor und der Immediacy Index, die Halbwertszeit für eine Auswahl wissenschaftlicher Magazine. Darüber hinaus geben sie Informationen aus welchen Zeitschriften eine bestimmte Zeitschrift zitiert, bzw., von welchen anderen Zeitschriften sie zitiert wird, wodurch Soziogramme der Zeitschriftenkommunikation entstehen. Mittels dieser vom ISI bereitgestellten Informationen lassen sich objektive Kriterien für die Bestellung und Abbestellung von Magazinen für Bibliotheken ableiten.

Für Verlage ergibt sich die Möglichkeit neben den Verkaufszahlen ein weiteres Erfolgskriterium für ein Magazin zu etablieren. Autoren und Wissenschaftslektorate bietet ISI eine Entscheidungsgrundlage für die Publikation eines Artikels. Bei der Vergabe finanzieller Mittel werden immer häufiger die Journal Impact Factoren von Forschungsinstituten oder Wissenschaftlern herangezogen.

Mit diesen Produkten, die seit 1977 unter der Bezeichnung Web of Science bekannt sind, besitzt das ISI eine Monopolstellung bei der Zitatenanalyse in wissenschaftlicher Literatur. Rund 70 % aller Mitglieder der U.S. Association of Research Libraries abonnieren Web of Science für die Auswahl geeigneter Zeitschriften. Zu bemängeln ist aber, dass alle Werkzeuge sich primär auf amerikanischen Journals beziehen und der europäische Markt nur wenig Relevanz besitzt.

Was ist gutes Zeitmanagement?

Egal ob Sie eine Facharbeit als Klassenarbeit oder berufsbedingt schreiben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nicht so viel Zeit haben, wie Sie gerne hätten, sehr hoch. Fast immer werden Sie gegen eine Zeitfrist („Deadline“) arbeiten. Sie müssen eine Arbeit oder einen Bericht von einer gewissen Länge innerhalb einer bestimmten Zeit erstellen.

Da Sie dann innerhalb enger Vorgaben unter Druck arbeiten werden, ist es wichtig zu wissen, wie Sie Ihre Zeit optimal den einzelnen Aufgaben und Arbeitsschritten zuordnen und zwar schon bereits am Anfang des ganzen Prozesses. Sie möchten ja nicht damit enden, dass Sie in der Nacht vor dem Abgabetermin minderwertiges Material von zweitklassigen Webseiten herunterladen und „in die Tasten hauen“, bis Sie völlig übernächtigt sind. Ihre Arbeit wird ein Desaster sein – und Sie –Sie werden tagelang fertig sein.

Niemand wird absichtlich Arbeitsschritte für die letzten Minuten übrig lassen. Aber ein paar Anfängerschreiber (auch einige Erfahrene!) realisieren erst spät, wie viel Zeit es braucht, ein Thema zu auszuwählen, Informationen zu finden, alles zu lesen und zu verarbeiten, Notizen zu machen und sukzessiv Entwürfe des Berichtes bzw. der Facharbeit zu schreiben. Und Sie spüren noch den Druck der Schule oder des Berufes. Niemand kann einen guten Forschungsbeitrag produzieren, wenn er nicht adäquat Zeit hat.

Deshalb ist es äußerst wichtig, dass Sie vom ersten Tag an – sobald Sie die Aufgabe übertragen bekommen – Ihre Zeit sorgfältig planen und für bestimmte Aufgaben reservieren (für den Beruf, für die Schule, für die neue Forschungsarbeit), bevor Sie sich in den Prozess stürzen.

Machen Sie sich einen Plan über den gesamten Zeitraum bis hin zum Abgabetermin, am besten planen Sie eine 5-Tagewoche, damit Sie die Wochenenden frei haben. Denken Sie auch an Korrekturzyklen. Zum einen inhaltlich/fachlicher Art, aber auch eine grammatikalische Korrektur ist zu empfehlen. Zum anderen sind bei englischen Arbeiten englische Korrekturen dringend anzuraten.

Bedenken Sie, dass die letzte Phase als Zeitpuffer gelten sollte. Ihre Aufgaben müssen in Ihrem Zeitplan ein paar Tage vor dem Abgabetermin als erledigt eingetragen sein.

Warum?

In größeren Projekten, wie in einer Forschungsarbeit, können Dinge auch mal schief gehen. Vielleicht ist das maßgebliche Buch, welches Sie wirklich brauchen, gerade nicht in der Bibliothek und es würde zu lange dauern, es aus einer anderen Bibliothek zu bekommen. So müssen Sie andere Quellen nutzen und mehr Recherche als geplant durchführen. Oder aber Sie haben etwas verloren oder unabsichtlich zerstört (Unterlagen, Dateien). Dann kommen Sie mit Ihrem Zeitpuffer nicht ins Schwitzen, können unerwartete Ereignisse abfangen und alles rechtzeitig einreichen.