Der Unterschied zwischen dem aufgefordert eingereichten oder erbetenen und dem unaufgefordert eingereichten Manuskript

16 April 2014  |  Geschrieben in Manuskripteinreichung, Verlagswesen   |  Schreiben Sie einen Kommentar »

Es gibt zwei unterschiedliche Wesen in der Welt der wissenschaftlichen Verlage. Wie in jedem Bereich des Verlagswesen und publizistischer Tätigkeit, sei es die Produktion von Literatur, nicht-literarischen Büchern, Reiseberichten, … einfach allem: Aufgefordert eingereichte und nicht aufgefordert eingereichte Manuskripte. Aufgefordert eingereichte oder erbetene Manuskripte sind natürlich relativ wertvolle Dinge, und die Autoren wurden von den akademischen Fachzeitschriften, Herausgebern, Verlagen oder Literaturagenten, etc. gebeten, die Manuskripte zu schreiben. Unaufgefordert eingereichte Manuskripte hingegen sind einsame Kreaturen: Ungeliebt und unbeweint, außer von jenen, die sie geschaffen haben und vielleicht von jener auserwählten Minderheit, die eine Gelegenheit bekommt, sie zu lesen und genau zu studieren.

Unaufgefordert In der Regel bitten Verleger um Manuskripte
Autoren und Forscher, deren Publikationen bereits in der Vergangenheit bei akademischen Fachzeitschriften oder einer anderen Art von Verlag erschienen sind, profitieren oft davon, dass sie von diesen Verlagen um neue Manuskripte gebeten werden. Autoren und Forscher, deren bisherige Publikationen erfolgreich waren, [entweder] aufgrund häufiger Erwähnungen in anderen Medien wie Magazinen, verschiedenen angesehenen Websites, etc. produzieren auch eine größere Anzahl von Manuskripten um die sie gebeten werden. Warum sollte man auch nicht forschen und darüber einen Bericht schreiben, wenn man weiß, dass der Verlag das Manuskript auch haben will?

Tatsächlich erbeten die meisten Verlage regelmäßig Manuskripte oder machen zumindest Aufrufe oder Ausschreibungen für Manuskripte, prüfen die Entwürfe der Autoren und geben ihnen grünes Licht (oder eine Absage), sodass zahlreiche erbetene Manuskripte die Vorstufe oder frühen Stufen des Produktionsprozesses für Artikel oder Bücher erreichen. Manche Herausgeber erbeten Manuskripte ausschließlich von etablierten Autoren, insbesondere wenn deren (literarische) Agenten über gute Verbindungen zu verschiedenen Verlagen verfügen.

Herausgeber, die unaufgefordert eingereichte Manuskripte akzeptieren
Im Fall von nicht aufgefordert eingereichten Manuskripten ist jedoch noch nicht alles verloren, da manche Verlage auch Werke akzeptieren, um die sie nicht ersucht haben, und ihnen auch ein wenig Zeit widmen, bevor sie sie zu den abgelehnten Manuskripten werfen. Einige Verlage nehmen sogar prinzipiell nur Manuskripte an, die ohne Aufforderung eingereicht wurden. Dahinter steckt vielleicht der Gedanke, dass deren Autoren “hungrig” sind auf Publikation und jederzeit alles tun würden, was der Verlag verlangt.

Es kann natürlich einiges an Zeit und Mühe kosten, einen Verlag zu finden, der bereit ist, nicht erbetene Manuskripte anzunehmen. Sehr kleine Verlage oder Herausgeber unbedeutender Fachzeitschriften sind manchmal risikobereit bei nicht erbetenen Manuskripten. Natürlich haben solche Verlage und Magazine sehr wenig Einfluss und noch weniger Ressourcen, um für den Autor eine angemessene Verbreitung und Bekanntmachung seines Werks sicherzustellen. Es gibt einen weiteren Grund weshalb große Verlage unaufgefordert eingereichte Artikel oder Buchmanuskripte nicht beachten: Manchmal werden sie von den Werken großartiger und wenig talentierter Autoren regelrecht überflutet.

Was Sie letztendlich tun müssen, wenn Sie ein Manuskript aber keinen Verleger haben: sich selbst vermarkten, wie der Assistent eines Agenten agieren (oder ihr eigener Agent sein), die Pressearbeit selbst erledigen und den Verlegern auf allen Linien auf die Nerven gehen. Es wird nicht leicht für Sie sein, Ihr Manuskript bei einem Verlag unterzubringen, aber einige der besten Werke etlicher Autoren sind auf diese Weise erschienen. Sollten Sie allerdings einen Verleger haben, der um Manuskripte bittet, und zwar solche wie Sie sie schreiben, dann steht ihnen die Welt offen – wenn auch nicht sofort mit all ihren Schätzen. Aber Ihr Verleger wird bei der Betrachtung dieser prächtigen Schöpfung, die Ihr Manuskript ist, sicherlich dafür sorgen, dass daraus ein unsterbliches, berühmtes Werk wird.

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