Wie viele Urheberrechte sollen beim Autor bleiben?
Akademische Fachzeitschriften, die sich „klassisch“ durch Abonnentengebühren finanzieren, fordern von den Autoren die Übertragung von Urheberrechten an ihren Artikeln auf den Verlag. Dies ist nötig, um ihr Businessmodell möglich zu machen. Diese Praxis steht zwar im Rahmen der Open Access Bewegung zur Diskussion, kann aber nicht grundsätzlich als rechtlich oder ethisch problematisch bezeichnet werden. Jüngst hingegen, machte der angesehene Verlag „Nature Publishing Group“ von sich Reden, indem er neuerdings von den Autoren auch die Übertragung von, respektive den Verzicht auf Urheberpersönlichkeitsrechte fordert. Diese garantieren dem Autor zwei für den akademischen Publikationsbetrieb wichtige Rechte: Einerseits das Recht auf Anerkennung seiner Urheberschaft (mit anderen Worten: das Recht, seine Artikel mit seinem Namen versehen zu lassen) und andererseits, dass sein Werk nicht ohne Einverständnis verändert werden darf (außer bei stark eingeschränkten und seltenen Ausnahmefällen). Besonders der erste Punkt trifft ins Herz des akademischen […]
Die Top 5 Gründe für abgelehnte Fördergeldanträge
Der Konkurrenzdruck nimmt in der akademischen Welt ebenso zu, wie die Anforderungen an Transparenz und Effizienz. Im Zuge dessen nimmt die Geldersuche einen zunehmend gewichtigeren Teil der Arbeitszeit in Anspruch. Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft etwa ist die Anzahl bewilligter Fördergeldanträge in wenigen Jahren von knapp der Hälfte auf ein Drittel gefallen. Bei anderen Trägern ist die Erfolgsaussicht noch geringer. Für das Verfassen von Antragsdokumenten gibt es nur wenige Seminare, Workshops oder andere Ausbildungseinheiten. Entsprechend ist das Gespür dafür, was eigentlich genau gefragt ist, nicht immer stark ausgeprägt. Zu wissen worauf die Vergabekomitees achten, hilft aber nicht nur dabei Fehler zu vermeiden, sondern es verbessert auch die Einschätzung darüber, ob sich der Zeitaufwand für eine Bewerbung überhaupt lohnt. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die fünf geläufigsten Gründe, warum Anträge auf Forschungsgelder abgelehnt werden. Der falsche Ansprechpartner Die Vielfalt an Trägern, […]
Die 3 Grundtypen akademischer Rezensionen
Rezensionen, wie beispielsweise von Theaterstücken, Restaurants oder Büchern, beschreiben und bewerten ihren Gegenstand. Sie erklären, welches Publikum bedient wird und geben Hinweise auf die Einordnung im betreffenden Gebiet. Ziel ist es, dem Leser ein Urteil darüber zu ermöglichen, ob ihm das Stück, das Restaurant oder das Buch zusagen würde und ob sich der Einsatz von Zeit und Geld dafür lohnt. Im akademischen Betrieb hat das Wort allerdings mitunter eine andere Bedeutung, namentlich wenn es um „Reviews“ von Artikeln geht. Diese sind jedoch nicht der einzige Gegenstand von akademischen Rezensionen, und lange nicht der häufigste; auch Bücher oder ganze Forschungsgebiete werden rezensiert. Rezension von akademischen Büchern Diese unterscheidet sich nicht grundlegend von der Besprechung eines Romans: Sie setzt nicht zwingend voraus, dass der Leser mit dem Gegenstand des Artikels vertraut ist. Es soll also rasch klar werden, wovon das Buch handelt, […]
Wann darf ich von mir selbst abschreiben?
Wissenschaftler im akademischen Betrieb werden meist von zweierlei Motivationen angetrieben: Sicherlich spielt der Forschergeist, das intrinsische Streben nach neuen Erkenntnissen und nach Fortschritt eine bedeutende Rolle – andererseits aber hat sich die Anzahl der im eigenen Namen publizierten Artikel zum ultimativen Zollstock des akademischen Erfolgs gemausert. Der Versuchung zu widerstehen, kalten Kaffee aufzuwärmen und einen Artikel mehrfach zu veröffentlichen, ist nicht immer einfach. Und die Versuchung des Abschreibens lauert hinter vielen Ecken. Zu den verschiedenen Hüten, die sich das sogenannte Selbstplagiat aufsetzen kann, gehören die folgenden, sortiert von verwerflich bis wünschenswert: Geringfügige Variation: Denselben Datensatz nochmal rezyklieren oder nur geringfügig ergänzen, an der Hypothese etwas herumbasteln, den Fokus leicht verschieben, eine andere Untergruppe des Fachgebiets ansprechen – Et voilà. Mit wenig Aufwand kann Material für einen Artikel mehrfach publiziert werden. Werden diese dann in Journals veröffentlicht, die ein hinlänglich unterschiedliches Publikum haben, […]
Von Salami Wissenschaftlern und Artikeln in Scheibchen
Sind wir ehrlich: Forschung und akademisches Publizieren sind Spannungsfelder. Die Anreize fallen leider oft so aus, dass Karriereförderung und ethisches Verhalten im Wiederspruch zueinander stehen. Der Blätterwald nimmt zu, Open Access und Online-Only Formate haben zur Folge, dass wesentlich mehr Material veröffentlicht wird als noch vor einigen Jahren. In der Folge hat niemand mehr einen wirklich vollständigen Überblick über Neuerscheinungen in seinem Fachgebiet. Auf Forschenden lastet derweil unbestreitbarerweise der Druck, möglichst viele und möglichst gute Publikationen nachweisen zu können, sei es im Streben nach Forschungsbudgets oder nach Beförderungen. Und weil das „viel“ eben leichter nachvollziehbar ist als das „gut“, ist es verlockend, aus einem Forschungsprojekt oder einer Studie mehrere Publikationen zu zaubern. Teilweise ist es sinnvoll, ein riesiges Projekt, das sich möglicherweise mit klar abgrenzbaren Themen beschäftigt, herunter zu brechen. Manchmal aber machen sich die Autoren gezielt auf die Suche […]