Immediacy Index: Der coole Bruder des Impact Factors
Der Impact Factor hat einige handfeste Nachteile und stiehlt dennoch allen anderen Journalrankings die Show. Zahlreiche Ratings und Indexe versuchen sich als Alternative zu diesem vielbeachteten Überranking zu vermarkten, indem sie Lösungen zu konkreten Kritikpunkten anbieten. Ganz anders der Immediacy Index, der wie der Impact Factor aus dem Hause Reuters stammt und ebenfalls auf der Zitatedatenbank von Web of Science basiert. Seine Zielsetzung besteht nicht darin, Unzulänglichkeiten auszubessern (man ist versucht zu rufen: „im Gegenteil!“), sondern es wird hier angeblich etwas anderes gemessen: Nicht mehr, wie stark Artikel beachtet werden, sondern wie angesagt die Themen sind, denen sich ein Journal widmet. Wie schnell andere Autoren auf einen Artikel reagieren, gilt dabei als Indikator für die Brisanz. Kaum alte Probleme behoben, aber neue geschaffen Der Impact Factor gibt jeder Ausgabe eines Journals mindestens zwei Jahre Zeit, bevor nachgezählt wird, wie oft […]
Was kann SCImago, was andere Journalkennzahlen nicht können?
Wenn Sie diesen Blog regelmäßig verfolgen oder anderweitig im Bild sind, wie der Article Influence Score berechnet wird, dann ist der SCImago Journal Rank schnell erklärt, denn die Konzepte sind sich sehr ähnlich. SCImago verwendet jedoch Daten aus Scopus statt aus Web of Science und nutzt Zitate der letzten drei statt der letzten fünf Jahre als Berechnungsgrundlage. Bei beiden Kennzahlen wird gezählt, wie oft die Artikel eines Journals zitiert werden, die Zitate werden nach dem Prestige jener Journals, in welchen sie erscheinen, gewichtet und schließlich wird durch die Anzahl Artikel geteilt. Eine weitere Parallele zum Article Influence Score und dem verwandten Eigenfactor besteht darin, dass die Kennzahlen aus dem akademischen Umfeld der Informationsanalyse und -visualisierung geboren sind, sie stehen kostenlos zur Verfügung. SCImago und Article Influence bieten Vorteile gegenüber dem Impact Factor Sie heben sich vom weit verbreiteten Impact Factor […]
Wie sollte eine Dissertation strukturiert sein?
Die Doktorarbeit ist nicht einfach eine „Masterarbeit plus“. Einerseits ist der Inhalt sehr viel umfangreicher und zum anderen bilden Forschungsaktivitäten, die bei früheren Arbeiten kleiner geschrieben wurden, den absoluten Kern der Dissertation. Entsprechend gelten für die Strukturierung des Inhalts eigene Grundsätze. Die genaue Aufteilung hängt stark vom jeweiligen Fach und den Richtlinien der Fakultät ab. Den besten und spezifischsten Eindruck verschaffen Sie sich, indem Sie die Inhaltsverzeichnisse von einigen früheren Dissertationen Ihrer Fakultät durchklicken oder -blättern. Frühzeitig eine Gliederung oder ein voraussichtliches Inhaltsverzeichnis zusammenzustellen und mit dem Doktorvater oder Berater zu besprechen ist ein ausgezeichneter Anlass, um Anforderungen und Erwartungen nochmal konkret durchzugehen und abzugleichen. Dies kann in späteren Stadien mehr als ein graues Haar ersparen. Abstract und Schlusswort: Das A und O Einige Grundbausteine sind jedoch allen akademischen Arbeiten gemein, unabhängig von Fach und Stufe. So gehören das Abstract […]
Literaturauswertung: Was ist zu beachten?
Jede akademische Arbeit beginnt damit, sich in den Stand der Forschung einzulesen und die Erkenntnisse, die bereits vorhanden sind, kritisch zu bewerten. Zwei Dinge müssen dabei vermieden werden: Zum einen sollten keine wesentlichen Beiträge zum Thema übersehen werden. Außerdem dient die Literaturauswertung nicht dazu, Zusammenfassungen der Artikel anderer Autoren aneinander zu reihen. Wie stelle ich sicher, dass ich nichts „übersehen“ habe? Wenn Sie sich schon länger mit einem Feld befassen, ist diese Frage etwas weniger brisant, da Sie die wichtigen Namen, Institute und Journals längst kennen. Für Studenten kann dieser Punkt eher zum Stolperstein werden. Leider gibt es keine Geheimtipps; Suchen und Lesen ist und bleibt Fleißarbeit. Die Recherche wird zusätzlich erschwert, wenn Sie sich ein ungefähres Feld ausgesucht haben, die exakte Fragestellung aber erst während oder nach Sichtung der Literatur festlegen wollen. Versuchen Sie stattdessen, insbesondere bei kleineren Arbeiten, […]
Achtung Verzerrung: Wenn die Schlussfolgerung am Anfang steht
Schon mal überlegt, welche Faktoren beeinflussen, ob Sie eine Stadt mögen oder nicht? Die Atmosphäre, die Leute, das Wetter, das Essen, die Freizeitmöglichkeiten, das Transportsystem? Alles eher ungreifbare Dinge, von denen man beim kurzen Städtetrip jeweils nur eine kleine Stichprobe zu Gesicht bekommt. Daher spielt die Erwartung eine große Rolle. Rechnet man schon vor Ankunft mit lauter freundlichen Begegnungen, so wirkt das Lächeln der Dame in der U-Bahn plötzlich herzlicher, der Kerl, der hinter einem geht, scheint weniger gruselig und man ist eher bereit, das rüpelhafte Benehmen des Kellners als Ausnahme zu werten. Der Gaul, der rechnen konnte Völlig frei von solchen Auswirkungen der Erwartungshaltung sind auch Forschende nicht. In diesem Fall heißt die Verzerrung „Research Bias“ und sie kann Erkenntnisse substantiell beeinflussen. Das klassische Beispiel ist ein Pferd namens Kluger Hans, das Rechenaufgaben lösen und das Resultat durch stampfen […]