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Schwachstelle für nicht-Muttersprachler

Wissenschaftliche Publikationen müssen zur Maximierung der Reichweite des Leserpotentials in Englisch verfasst werden. Nicht-muttersprachliche Autoren machen dabei natürlich eher Fehler bezüglich Grammatik, Satzkonstruktion und Sprachstil.
Aber nicht nur die umfassende sprachliche Korrektheit des Manuskripts steht auf dem Spiel, sondern auch die Leserlichkeit bzw. der Lesefluss. Warum ist der Lesefluss so ein wichtiges Kriterium? Beim wissenschaftlichen Vortrag hat der Zuhörer die Tendenz, den Vortrag erst mit Abschluss der Ausführungen zu verlassen. Aber ein gedrucktes Manuskript (sollte es trotz mangelhafter Leserlichkeit den Peer Review Prozess überstanden haben) kann von dem Leser jederzeit ad acta gelegt werden. Dann ist die gesamte Forschungsarbeit erfolglos und die Chance einer Zitierung vertan. Zudem wird der mögliche Impact Faktor einer Arbeit durch Mängel, die nicht in der wissenschaftlichen Forschungsqualität liegen, minimiert. In der Regel scheitern derartige Manuskripte jedoch bereits im Peer Review Verfahren und eine Wiedervorlage erscheint häufig unerreichbar.

Da Sprachen immer ihren eigenen Ursprung und Entwicklung haben und nicht einer universalen Transformationsgrammatik folgen, können syntaktische, grammatikalische und konstruktive Ausnahmen nur von Muttersprachlern identifiziert und beachtet werden. Zwar gibt es, insbesondere im anglo-amerikanischen Raum, Schreibkurse für Studenten, diese können aber das strukturelle Problem der Nicht-Muttersprachler, auch nach dem Studienabschluss, nicht überwinden. Eingeschliffene Ungenauigkeiten und Abweichungen von Syntax und Grammatik sind aufgrund mangelnder Kenntnis der Tiefenstruktur der Sprache oft nicht mehr korrigierbar.

Hinzu kommt, dass durch Konzentration auf den wissenschaftlichen Inhalt häufig die Eleganz in der Formulierung auf der Strecke bleibt. Andererseits führt aber die gleichzeitige Konzentration des Autors auf inhaltliche/wissenschaftliche und formale/sprachliche Aspekte einer wissenschaftlichen Arbeit oft zu qualitativen Abstrichen in beiden Bereichen. Deshalb ist es ratsam, sich als Autor auf seine Stärken – den wissenschaftlichen Aspekt – zu konzentrieren und den formalen/sprachlichen Teil an professionelle Lektoren zu delegieren. Ein Lektorat mit muttersprachlichen Lektoren kann durch einen zweiten und dritten Blick auf den Text die formalen und inhaltlichen Schwächen eines Manuskripts deutlich verringern. Ein solches durch Muttersprachler durchgeführtes Korrektorat eines für einen Peer Review Prozess bestimmten Manuskriptes wirkt sich entscheidend auf die Leserlichkeit und den Sprachstil aus.

Damit können die Erfolgschancen, die zur Publikation führen, vielleicht gerade um das entscheidende Quantum gesteigert werden, um den Prozess für sich zu entscheiden. Ein Korrektorat sollte aber nicht nur von einem Muttersprachler, sondern auch von einer fachlich für die jeweilige wissenschaftliche Forschungsrichtung qualifizierten Person durchgeführt werden. Durch den fachlichen Review fließen zusätzlich noch die von den Lektoren wissenschaftlicher und organisatorischer – oft langjährigen – Erfahrungen mit ein. Dies gibt dem Autor doppelte Sicherheit (fachliches und sprachliches Feedback!) und steigert die Publikationschance.